Spanien Highlights: Die Casas Casasayas in Palma de Mallorca, Balearen
Das Haus gehört zu den beliebtesten und meistfotografierten Postkartenmotiven der mallorquinischen Hauptstadt.
Es steht an der Placa del Mercat 13 - 14 im Barrio de Sant Nicolau.
Das Bauwerk besteht eigentlich aus zwei identischen, gegenüberliegenden Häusern, dem Can Casasayas und dem früheren Hostal Menorquina.
Diese werden durch die Calle Can Santacilia voneinander getrennt.
Beide Gebäude erstrecken sich über insgesamt vier Stockwerke.
Die Zwillingshäuser wurden nach den Entwürfen des spanischen Architekten Francesc Roca i Simó (1874 – 1940) in den Jahren von 1908 bis 1910 bzw. von 1909 bis 1911 im Stile des Modernisme Català errichtet.
Beide Gebäude waren ursprünglich als Mehrfamilienhäuser konzipiert.
Auftrag- und Namensgeber des Bauwerkes war Josep Casasayas Casajuana, der Besitzer der traditionsreichen Konfiserie Can Frasquet im Carrer d´Orfila 4, die zum ersten Mal im Jahre 1697 schriftlich erwähnt wurde.
Die beiden Häuser beherrschen mit ihren markanten, hoch aufragenden und prunkvoll dekorierten Aussenfassaden das Stadtbild am Placa del Mercat wie kaum ein anderes Bauwerk in der näheren Umgebung.
Das charakteristische Jugendstildesign erinnert unweigerlich an die Art Noveau des berühmten katalonischen Architekten Antoni Gaudí i Cornet (1852 - 1926) und an das spektakuläre Design des Casa Batlló, des Casa Mila und des Casa Amatller in Barcelona.
Die typischen Stilelemente des Modernisme Català wie von der Natur inspirierte Motive, geschwungene Linien, fliessende Formen und ein verspieltes Design sind hier allgegenwärtig.
Die wellenförmige Gestaltung verleiht den Aussenfassaden eine ganz eigentümliche Symmetrie und einen hohen Grad an Dynamik und Plastizität.
Die Vorliebe für organische Ornamente ist vor allem an den schmiedeeisernen Balkongeländern und an den Kapitellen der oberen Säulen zu erkennen, die üppig mit Stilisierungen von Farnkraut, Bärenklau und Schmetterlingen dekoriert sind.
Die verwendeten Baumaterialien waren Sandstein, Holz, Eisen und Schmiedeeisen.
Ursprünglich sollten beide Häuser über eine Fussgängerbrücke miteinander verbunden werden. Diese Idee wurde aber niemals baulich umgesetzt.
Heute sind in den Gebäuden Wohnungen und Büros untergebracht.
Am 21. März 2001 wurde das Bauwerk zum Kulturgut des Patrimonio Histórico Español erklärt.