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Cueva Azul Cova Blava
 

Geologisch gesehen ist die Inselgruppe ein südliche Ausläufer der Gebirgskette Serres de Llevant, die sich von Cas Concos des Cavaller bei Felanitx im Südosten über Manacor und Arta bis zum Cap de Ferrutx im Nordosten erstreckt und die gesamte Ostküste einnimmt.

Administrativ ist sie der Gemeinde Palma zugeordnet.

Cabrera Gran kann auf eine jahrhundertelange, wechselvolle Geschichte zurückblicken.

Bereits in der Antike wurde der grosse, windgeschützte Naturhafen bei Es Port von den Phöniziern, den Karthagern und den Römern als Ankerplatz genutzt.

In der Zeit vom 6. Jahrhundert bis zum 8. Jahrhundert gehörte die Insel zum Byzantinischen Reich.

Im Jahre 1410 wurde hier unter der Herrschaft der Krone Aragons auf einer Höhe von 72 Metern über der Bucht von Es Port ein Kastell zum Schutz vor Piratenüberfällen errichtet.

Während des Spanischen Unabhängigkeitskrieges (1807 – 1814) wurde die Insel als Gefangenenlager für napoleonische Soldaten genutzt.

In den Jahren von 1809 bis 1814 wurden hier 12.000 der insgesamt 18.000 französischen Soldaten interniert, die nach der Schlacht von Bailén im Jahre 1808 von der spanischen Armee unter dem Kommando des spanischen Generals Francisco Javier Castaños (1756 – 1852) gefangengenommen worden waren.

Bedingt durch Seuchen, Hungersnöte und eine unzureichende medizinische und humanitäre Versorgung starben hier in diesen 5 Jahren zwischen 3.500 und 5.000 französische Kriegsgefangene. Ein Denkmal, das die französische Marine hier im Jahre 1847 errichtete, erinnert bis heute an diese humanitäre Katastrophe.

In den Jahren von 1864 bis 1868 wurde der Leuchtturm L’Esional an der Punta de Anciola im Süden der Insel errichtet.

Aufgrund ihrer besonderen strategischen Lage wurde auf Cabrera Gran im Jahre 1916 ein Marinestützpunkt eingerichtet.

Die Inselgruppe und das umliegende Meeresgebiet wurden von der Balearen-Regierung am 29. April 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt.

Der Naturpark ist ein einzigartiges Biotop für viele endemische und vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen.

Dazu gehören u.a. Fischadler, Eleonorenfalken, Wanderfalken, Gelbschnabel-Sturmtaucher, Balearen-Eidechsen, Große Tümmler, Gemeine und Blau-Weiße Delphine, Grindwale, Unechte Karettschildkröten, Pottwale und Mittelmeer-Mönchsrobben.

Die Inselgruppe ist ein wichtiger Rastplatz für mehr als 150 verschiedene Arten von Wandervögeln.

Die hohe Artenvielfalt der mediterranen Tier- und Pflanzenwelt konnte hier dank der konsequenten Einhaltung von strengen Naturschutzrichtlinien und der regelmässigen Kontrolle durch die spanischen Umweltbehörden nahezu vollständig erhalten werden.

Auf Cabrera Gran wird ein sanfter Ökotourismus betrieben. Die Insel ist bis heute militärisches Sperrgebiet. Für ihren Besuch gelten besondere Einschränkungen. Ein Tagesausflug ist für Besucher aber ohne Voranmeldung möglich.

Die Insel ist für Touristen in der Zeit vom 1. April bis zum 30. Oktober mit Fährbooten (Golondrinas) zu erreichen, die mehrmals täglich ab 9:30 Uhr morgens von Palma, Colonia de Sant Jordi und Porto Petro ablegen und im Naturhafen bei Es Port ankern. Die Überfahrt dauert 30 Minuten bis 75 Minuten.

Hier werden von Mitarbeitern des Nationalparks kostenlose Führungen angeboten.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Cueva Azul. Die 50 Meter breite und 160 Meter lange Höhle liegt an der Cala Gandulf an der Nordküste der Insel. Sie ist nur vom Meer aus zugänglich und wird von Ausflugsbooten auf der Rückfahrt nach Mallorca angesteuert.

Die Grotte fasziniert durch ihre atemberaubenden blauen Farbenspiele. Dieses Naturphänomen wird durch Reflexionen des Sonnenlichtes auf dem sandigen Meeresgrund erzeugt.

Das Archipel ist außerdem ein Paradies für Sporttaucher, die hier ihr Hobby allerdings nur mit einer Genehmigung der Nationalparkverwaltung ausüben können.

In dem Tauchgebiet warten zahlreiche spektakuläre Dive Spots wie Cala Figuera, Isla del Sec, Playa de Illetas, Sa Foradada, Cala Galiota und Es Dimoni nur darauf, entdeckt zu werden.

Hier kann man die ganze Schönheit und die gesamte, ursprüngliche Artenvielfalt der mediterranen Unterwasserfauna und -flora erleben.

In den Gewässern rund um die Inselgruppe sind 200 Fischarten und 1000 Arten von wirbellosen Tieren beheimatet.

Die Biodiversität des Archipels umfasst eine große Vielfalt an Krustentieren und Fischen wie Zackenbarsche, Adlerrochen, Muränen, Tintenfische, Barrakudas und Langusten und einen hohen Artenreichtum der Unterwasserflora wie Gorgonien, Zylinderrosen und Rote Korallen.

 
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