Spanien Sehenswürdigkeiten: Sa Llotja de Palma de Mallorca, Balearen
Das Kulturdenkmal steht an der Plaça de la Llotja 1 direkt gegenüber der Muelle de la Lonja im Viertel Villa de Baix.
Das Gebäude beherrscht mit seiner hoch aufragenden, prunkvoll dekorierten Aussenfassade und seinen markanten, weithin sichtbaren Türmen das Stadtbild wie kaum ein anderes Bauwerk in der näheren Umgebung.
Seine Kulisse ist eines der schönsten und beliebtesten Postkartenmotive der Balearen Insel.
Besucherfreundlich nahe der Kreuzung Avinguda d´Antoni Maura und Avenida de Gabriel Roca im Süden der Altstadt gelegen und verkehrsgünstig an das öffentliche Nahverkehrssystem angebunden, ist La Lonja de los Mercaderes für Touristen aus allen Richtungen der mallorquinischen Hauptstadt innerhalb kürzester Zeit mit dem Bus, dem Auto oder zu Fuß erreichbar.
Das historische Bauwerk kann auf eine jahrhundertelange, bewegte Geschichte zurückblicken.
Seine Anfänge reichen bis das frühe 15. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit war die Inselhauptstadt eine der bedeutendsten Handelsmetropolen im Mittelmeerraum.
Der Bau des Gebäudes wurde von der reichen mallorquinischen Kaufmannschaft in Auftrag gegeben.
Ab dem Jahre 1452 war das historische Bauwerk Sitz der Seehandelsbörse von Palma de Mallorca. Zu den Aufgaben dieser Körperschaft gehörten u.a. der Schutz und die Regulierung des Seehandels und die Instandhaltung des Hafens.
Das Baudenkmal war außerdem Versammlungsort von Kaufleuten, die hier handelten, Verträge abschlossen und geschäftliche Transaktionen abwickelten. Es diente auch als Umschlagplatz für fangfrischen Fisch und Waren aus Übersee.
Bedingt durch den Niedergang den spanischen Seehandels mit Indien und den spanischen Überseekolonien in Amerika im 19. Jahrhundert, wurde Sa Llotja de Palma de Mallorca im Jahre 1830 aufgelöst. In den darauffolgenden Jahren wurde das Gebäude für verschiedene Zwecke genutzt.
Während der Napoleonischen Kriege (1807 – 1814) waren hier ein Warenlager und eine Artilleriefabrik untergebracht. In den Jahren von 1886 und 1962 residierte in diesen Räumlichkeiten das Museo de las Bellas Artes.
Heutzutage ist hier ein Kulturzentrum untergebracht. Dieses wird als Veranstaltungsort für wechselnde Kunst- und Kulturausstellungen und für festliche und offizielle Anlässe wie Staatsbesuche genutzt. Im Jahre 2002 war hier der deutsche Bundespräsident Johannes Rau zu Gast.
Das historische Bauwerk ist für Besucher dienstags bis samstags in der Zeit von 11:00 Uhr vormittags bis 14:00 Uhr mittags und von 17:00 Uhr nachmittags bis 20:00 Uhr abends und sonntags in der Zeit von 11:00 Uhr vormittags bis 14:00 Uhr mittags geöffnet. Besichtigungen sind nur während laufender Ausstellungen möglich. Der Eintritt ist frei.
Das Gebäude ist ein Meisterwerk der katalonischen Gotik.
Seine 4 Aussenfassaden sind prachtvoll mit gotischen Stilelementen verziert. Hauptaugenmerk sind die zahlreichen, kunstvoll ausgearbeiteten Steinskulpturen.
Diese stellen Engel und die 4 Evangelisten dar und repräsentieren die Schutzpatrone der vielen verschiedenen mallorquinischen Kaufmannsstände.
Das Gebäude wird von einer Dachterrasse gekrönt. Diese wird zu allen Seiten hin von einer imposanten, mit Zinnen besetzten Steinbalustrade sowie von 4 grossen, achteckigen Steintürmen und 10 kleinen Steintürmen flankiert.
Die Inneneinrichtung der La Llotja de Palma de Mallorca ist nicht weniger spektakulär.
Der 1288 Quadratmeter grosse Versammlungssaal ist in drei gleich grosse Langschiffe unterteilt. Den oberen Abschluss bildet ein prunkvoll dekoriertes Deckengewölbe, das von insgesamt 6 schlanken, gedrehten und sich nach oben hin fächerförmig ausbreitenden Säulen getragen wird.
Diese Architektur erzeugt beim Betrachter den visuellen Effekt einer Raumerweiterung.
Die 6 grossen, mit verspielten gotischem Maßwerk prachtvoll verzierten Spitzbogenfenster tauchen die Halle in helles Sonnenlicht.
Das historische Bauwerk diente architektonisch als Vorbild für eine Vielzahl von Gebäuden mit derselben Funktion. Berühmtestes Beispiel ist La Lonja de Valencia.
In den Jahren von 2008 bis 2010 wurde das Kulturdenkmal aufwendig restauriert. Die Renovierungskosten beliefen sich seinerzeit auf 2,4 Millionen Euro.