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La Manzana de la Discordia
 

Die Aussenfassade im neogotischen und flämischen Stil mit ihrer italienischen Sgraffitto-Dekoration aus weissem und ockefarbenen Stuck fällt dem Betrachter schon von Weitem ins Auge.

Das Casa Amatller in Barcelona wurde bereits im Jahre 1875 errichtet. Der spanische Schokoladenfabrikant Antoni Amatller Costa (1851 – 1910) kaufte das Gebäude im Jahre 1898. Er beauftragte Josep Puig i Cadafalch (1867 – 1956) mit dem Ausbau des Hauses zu seiner Hauptresidenz.

Der berühmte Architekt gestaltete das Gebäude in den Jahren von 1898 bis 1900 vollständig neu. Er liess Baustile aus den unterschiedlichsten kulturhistorischen Epochen wie Romanik, Neogotik und Barock in die Innen- und Aussenarchitektur einfliessen. Am deutlichsten ist hier allerdings der Einfluss des Modernisme Catala zu erkennen.

Stilelemente der Neogotik sind vor allem in den Friesen, Gesimsen und Kapitellen des Erkers und der Fenster und Türen vertreten. Der Künstler dekorierte die Vorderfront des Casa Amatller in Barcelona mit mittelalterlicher Symbolik.

Die Steinskulpturen in den Fensterkapitellen und Türbögen erinnern stark an die grotesken und fantastischen Chimären, die an vielen gotischen Kirchen und Herrenhäusern zu finden sind.

Der flämische Stil ist in der stufenförmigen Giebelkonstruktion erkennbar. Diese ist der Dacharchitektur von Häusern im Amsterdam des 18. Jahrhunderts nachempfunden.

Bei der Gestaltung der Aussenfassade arbeitete Josep Puig i Cadafalch mit einigen der besten Künstler ihrer Zeit zusammen. Die prunkvollen Dekorationen an den Türbögen im Erdgeschoss wurden vom katalonischen Bildhauer Eusebi Arnau i Mascort (1864 - 1933) handgefertigt. Dabei orientierte er sich am Vorbild der Leyenda de Sant Jordi, des Schutzpatrons von Barcelona.

Die Steinskulpturen stellen den Heiligen Georg (3. Jahrhundert n. Chr. - 303 n. Chr.) im Kampf mit dem Drachen dar. Die prachtvollen Verzierungen und Ornamente am Erker auf der ersten Etage stammen von demselben Künstler.

Die roten und goldenen glasierten Keramikkacheln in der Giebelfassade sind Werke der spanischen Künstler Torres Mauri und Pujol Baucis. Die überdimensionale Gallerie mit dem schmiedeeisernen Balkongeländer im ersten Stockwerk wurde von den katalonischen Künstlern Manuel Ballarin und Esteve Andorra gestaltet.

Im Foyer ist der Einfluss der Neogotik besonders stark vertreten. Die drei prunkvoll dekorierten Jugendstil-Lampen aus dunkler Bronze, die die Eingangshalle im Erdgeschoss schmücken, sind Arbeiten des spanischen Künstlers Masriera i Campins.

Ein weiteres architektonisches Highlight ist das wunderschöne Buntglasdach im Innenhof.

Das Casa Amatller in Barcelona befindet sich heute im Privatbesitz. Leider ist nur das Foyer für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Erdgeschoss ist ausserdem ein renommiertes Juweliergeschäft untergebracht.

Das Haus wurde im Jahre 1976 zu einem historisch-künstlerischen Monument erklärt.

 
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